Workshop „Die Zukunft des Krankenhauses“

Vorbemerkung:

Alle genannten Tools und Methoden habe ich verlinkt und können so bei Interesse nachgeschlagen werden.

Sollten die Links zu kostenpflichtigen Angeboten oder Produkten führen, so besteht kein Zusammenhang zwischen mir und diesen Unternehmen. Dies sind keine Affiliate-Links und ich verdiene kein Geld daran.

Am 17.11.2021 durfte ich einen Workshop zum Thema „Die Zukunft des Krankenhauses“ gestalten.

Entstanden ist dieser Workshop aus einer Arbeitsgruppe aus dem Kreis der Pflegedirektor:innen bei einem Krankenhauskonzern. Als Pflegedirektor meines Krankenhauses bin ich dort ebenfalls Mitglied. Dieser Konzern hat sich auf den Weg gemacht, seine Organisation zu transformieren und den Konzern an die Bedingungen der neuen Arbeitswelt anzupassen (Stichwort: New Work). Innerhalb der Pflegedirektor:innen wurde ich dazu auserkoren, diese AG zu steuern. Eine Aufgabe, die ich gerne übernommen habe, zusammen mit einem Kollegen aus einem anderen Krankenhaus.

Gestartet sind wir im Juni 2021 mit einem Online-Workshop. Zunächst haben wir in Co-Moderation in das Thema New Work eingeführt (Ursprünge, aktuelle Entwicklungen, Megatrends etc.). Von dort aus haben wir übergeleitet zu Arbeitsgruppen, in denen wir folgende Fragen nacheinander beantwortet haben:

  • Woran erkennen wir heute schon die neue Arbeitswelt?
  • Was wird auf einer 30-Betten-Station in 5 Jahren anders sein als heute?
  • Wie sieht die Organisation der Zukunft in einer Klinik aus?

Gearbeitet haben wir dazu online auf dem Jamboard von Google. Methode zur Bearbeitung der Frage war „1-2-4-all“ aus Liberating Structures. Das Jamboard ist als Kollaboration-Tool für einen Online-Workshop nur mäßig geeignet. Es existieren wenig Funktionen und man hat wirklich nur ein digitales „Whiteboard“. Der Vorteil ist aber, dass es kostenfrei ist und Gäste dort problemlos mitarbeiten können. Für diesen Workshop hat das Board ausgereicht, da wir auf Grund der Teilnehmerzahl nicht viele Break-Out-Räume benötigt haben und die Ergebnisse übersichtlich darstellen konnten.

Nach diesem Workshop wurden die Ergebnisse den Pflegedirektor:innen sowie dem Vorstand präsentiert. Daraus ergab sich die Teilnahme an einem weiteren Workshop, der sich der „Idealen Patientenreise“ widmete und ebenfalls in dem übergeordneten Transformationsprozess des Konzerns eingebettet war.

Ebenso war es klarer Auftrag, sowohl durch die Pflegedirektor:innen als auch vom Vorstand, dass das Thema aus unserem pflegerischen Workshop weiter bearbeitet werden sollte.

In der Nachbesprechung zu den erfolgten Workshops und der Planung für den weiteren Weg, haben wir uns entschieden zum einen den Fokus auf das Thema „Führung“ zu setzen und einen weiteren Aspekt, nämlich den der „hochkomplexen Pflege“, mit einzubeziehen.

Die Entscheidung für das Thema Führung fiel dadurch, da wir das Thema übergeordnet ausschließlich mit Führungskräften bearbeitet haben, wenn auch aus unterschiedlichen Ebenen. Und in der Beachtung der Themen hatten wir bisher nur die Sicht „Organisation/ Mitarbeiter“ (erster Workshop) sowie die Sicht von selbständigen und sprachfähigen Patienten (Workshop „Ideale Patientenreise“). Die Anforderungen aus einer zunehmend alternden Gesellschaft, gepaart mit dem wissenschaftlichen Fortschritt und den daraus erwachsenden Anforderungen, fehlte uns jedoch bisher.

Mit dieser Idee entstand das Konzept für den nächsten Workshop. Ursprünglich war dieser als Präsenzveranstaltung geplant und sollte mit der LEGO ® Serious Play®-Methode (Link: Offizielle Lego-Seite)(Link: LSP bei Wikipedia) gestaltet werden, also einer co-kreativen Workshop-Methode. Auf Grund der steigenden Inzidenzen im Herbst 2021 konnte dies nicht realisiert werden und wir mussten kurzfristig auf eine Remote-Variante umplanen.

Diesen Workshop haben wir wiederum mit Methoden aus den Liberating Structures gestaltet.

Neben den üblichen Herangehensweisen (technischer Check-In, Präsentation der bisherigen Ergebnisse usw.) fand ein Check-In mit Impromptu Networking statt. Ich nutze hierzu als Ideengeber gerne die D!eep Talk-Karten von DoD!fferent.

Zur Bearbeitung der Fragen habe ich die Methode „Purpose to Practice“ verwandt. Innerhalb dieser Methode kommt das bereits erwähnte „1-2-4-all“ zur Anwendung. Ich habe das Konzept für meine Bedürfnisse innerhalb eines digitalen Workshops abgewandelt (1-3-all) und Conceptboard genutzt. Conceptboard ist ebenfalls ein digitales Colab-Tool, allerdings mit mehr Funktionen als das Jamboard und auch in der kostenfreien Variante gut handhabbar. Mein Wunsch wäre Miro als Tool gewesen, da Miro viele Funktionen bietet und sogar ein Template für das genannte Format,das im Netz zu finden ist. Allerdings ist Miro in dieser Form nur in der kostenpflichtigen Version nutzbar, und das kam in diesem Fall nicht in Frage.

„Purpose to Practice“ erfolgt in fünf Durchläufen, die aus ebenso vielen aufeinander aufbauenden Fragen bestehen.

Die Fragen lauteten

  • Welche Führungskräfte brauchen wir in unserem Krankenhaus, um die zukünftige Anforderungen erfolgreich zu meistern?
  • Was werden diese Führungskräfte machen, um den Anforderungen von Patient:innen erfolgreich zu begegnen?
  • Was werden diese Führungskräfte machen, um den Anforderungen von Mitarbeitenden erfolgreich zu begegnen?
  • Was hat sich im Jahr 2030 in deiner Organisation verändert, damit diese Herausforderungen gelingen konnten?
  • Was werden wir heute machen, um diese Veränderungen anzustoßen?

Mit diesen Fragestellungen hatten wir die Perspektiven der Mitarbeitenden sowie der Patient:innen berücksichtigt. Außerdem haben wir ein Zukunftsbild entwickelt und mit der letzten Frage die Verbindung ins heute geschaffen, um zu wissen, was unsere nächsten Aufgaben sind.

Im nächsten Schritt werden diese Ergebnisse sowohl den Pflegedirektor:innen als auch dem Vorstand präsentiert, um dann die weiteren Schritte gemeinsam abzuleiten.


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